1955 ist Ilse in den Phönix eingetreten. In der Schule hatte sie Rudern gelernt und kam durch ihren Nachbarn Willi Bock, der 2. Vorsitzender des Phönix war, in den Verein, damals noch im „Seeschlösschen“ am Wannsee, wo sie unter Anleitung von Helmut Köster wieder ins Boot stieg. Sie machte den Umzug des Phönix zur Piwa-Werft und dann nach Haselhorst mit.
Sie betreute 20 Jahre lang ihre kranke Mutter, sodass zum Rudern keine Zeit blieb. Beide Damen kamen oft „als kleinen Ausflug“ zusammen in den Verein. Der Kontakt brach daher nie ab.
Ab 1987 konnte Ilse an allen monatlichen Treffen und jährlichen Reisen der „Häkelgruppe“ teilnehmen, über die sie ab 1988 Berichte für die Zeitung schrieb.
Zum monatlichen Treffen der Frauen wird reihum gekocht. Das war eigentlich nicht wirklich „ihr Ding“, so beschloss sie irgendwann an „ihrem Kochtag im Februar“ alle ins Dalmacija einzuladen. Auch auf den Reisen spendierte sie einen Kaffeehausbesuch, selbst als sie nicht mehr mitfahren konnte ist sie davon nicht abgewichen und hat Bärbel großzügig Geld dafür mitgegeben. So war sie immer in unserer Mitte.
Wenn sie nicht gerade auf großen oder kleinen Reisen rund um die Welt war, hat sie an allen Festen teilgenommen. Was sie aber viele Jahre nie versäumt hat, waren die Skatturniere, wo sie immer wieder den ersten Platz an ihrem Tisch gemacht hat – nur zur „Gans“ hat es nie gereicht, diese hätte sie aber auch nicht haben wollen.
1972 übernahm Ilse die Protokollführung bei den Mitglieder-versammlungen. Ihre langjährige Erfahrung in Anwaltskanzlei und Versicherung machte sie zu einer peniblen Protokollantin, die zu unser aller Bewunderung alles in Steno festhielt und exakt wiedergab. Es hat ihr wirklich Spaß gemacht. Erst mit 85 Jahren beschloss sie dieses Amt abzugeben. Als Alterspräside hat sie bei Vorstandswahlen die Wahl des 1. Vorsitzenden geleitet.
1999 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. 2015 erhielt sie im Rahmen der Jahreshauptversammlung die Urkunde für 60jährige Mitgliedschaft und die Ehrennadel mit Brillanten. Im November 2021 konnten wir ihr – wegen der Pandemie nachträglich – beim jährlichen Festakt EHRUNGEN die Urkunde und Ehrennadel zum 65sten Vereinsjubiläum überreichen.
Ilse hat ihr Leben stets voraus geplant. So wusste sie genau, dass sie mit 85 in die Seniorenresidenz Bethanien ziehen wollte, hat sich die entsprechende Wohnung ausgesucht und sich „altersgemäß eingekauft“. Sie hat sich diebisch gefreut, dass sie sehr viel länger als dort veranschlagt selbständig in ihrer Wohnung wohnen konnte. In der Residenz hat sie an allen angebotenen Aktivitäten teilgenommen, hat ihre Geburtstage mit vielen Gästen gefeiert, Freunde und Bekannte in das schöne Lokal eingeladen.
Dem Umzug in die Pflegeabteilung musste sie nach zwei Stürzen schweren Herzens zustimmen und hat auch dort sehr bestimmt erstritten was für sie zum Wohlfühlen wichtig war.

Am 22. März 2022 konnte Ilse
mit Freunden und Verwandten
im kleinen Festraum der Residenz
ihren 100. Geburtstag feiern

Am 13. Juni wurde sie auf dem Friedhof In den Kisseln bestattet.
Anschließend gab es auf ihren ausdrücklichen Wunsch ein Treffen im nahe gelegenen Lokal, wo Familie und Phönixmitglieder Erinnerungen an Ilses abwechslungsreiches Leben und ihre durchweg positive Einstellung austauschten.
In ihrer Trauerrede hat die Pfarrerin es in die Worte „Ilse war gelebte Zufriedenheit“ zusammengefasst.
Dafür haben wir sie immer bewundert und wir werden sie so in Erinnerung behalten.
Vorstand und Mitglieder
Berliner Ruderclub Phönix
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